erschienen in ’Ariochs Offenbarungen 27’

Neu-Atlantis

So ist die Kunde durchs Ariochische-Land ergangen, daß eine Insel her getrieben über den weiten unergründlichen Ozean, an den Küsten der Goldlande gestrandet ist. Dies geschah jedoch vor drei Jahren. Solange dauerte es, bis die Mannen dieses Eilands, diese Kunde allen Ariochiern, gebracht haben und die Kenntnis darüber nun allgegenwärtig ist. Ein neuer Landstrich tritt ein in die Geschichte der Ariochanischen Welt. Die Boten, die ans Festland schifften, um Kunde zu tun vom erscheinen des neuen Landes, herbei geführt durch eine Katastrophe, kennen wir alle als die Kleriker u. Adepten des vielgepriesenen Fluidons, den Gott des Wassers und des Winters, dessen Ruf nun schon bis in die Mittellande hin reicht.

Wenn man den absonderlichen Berichten des uns bekannten Klerus der Fluidonianern glauben schenken möge, hat sie eine erschreckende Katastrophe an diese Küste gespült, zugetragen vor etwa 30 Jahren, der ihr Eiland gesprengt hat und dieses noch unversehrte Stück an unsere Küste getrieben hat.

So berichten sie weiter, daß ihr Eiland einmal 20x mal so groß gewesen sei und das es von etwa 1000 x 1000 Atlantiaden bevölkert wurde. Was wohl unwahrscheinlich erscheint wenn man sich die Gesamtgröße der Insel errechnet - so müßte man die Häuser wohl so hoch wie Türme bauen. Als äußerst unglaubwürdig und unmöglich wird auch der Bericht über die Regierungsform, die dort praktiziert wurde, selbst nach Gelehrtenmeinung gewertet. Es solle sich um eine Form der Selbstbestimmung des Volkes gehandelt haben, die nach einen Gelehrten, der angeblich der Begründer dieser Lehre gewesen sei und "Democratio" oder so ähnlich geheißen hatte, benannt ist.

Weiters werden die Berichte von Flugapparaturen aus reinen Metall, mit der Größe eines Hauses von unseren Gelehrten und Technikern als unmöglich bezeichnet, da auch außer ein paar Skizzen und Zeichnungen keine Beweise dafür von den Atlantiaden erbracht wurden. Lediglich eine kleine Metallplatte aus Leichten Eisen, daß die Atlantiaden als Aluminun bezeichnet haben wurde vorgezeigt (in der Tat uns unbekannt). Da dieses Teil jedoch schwerer als Holz ist wird die Möglichkeit, damit so ein Luftgerät zu bauen, ausgeschlossen. Mögen vielleicht die Magier in der Lage sein so ein Ding zu levitieren - aber welche Sinn würde dies wohl machen. Die nächste Unglaublichkeit stellt die Behauptung dar, daß es vor dem Inferno Boote aus reinen Eisen gegeben haben soll, die hunderte Fuß ins Meer hinabtauchen konnten, wobei jeder weiß, daß Metall schwerer als Wasser ist und somit unweigerlich versinken muß. Abgesehen von dem Tiefenrausch der einen ereilt, wenn man eine gewisse Tiefe erreicht.

Weiters wird die Behauptung als lachhaft angesehen, daß es eine Maschine gegeben habe, die Gold erzeugt hätte, wobei unsere besten Alchimisten schon seit langem nach jener Formel suchen.

So kann nur abschließen gesagt werden, daß nach Berichten der Atlantiaden sämtliche Technologie nicht mehr zur Verfügung steht und daher keine schlüssigen Beweise angetreten werden könne - betreffs oben angeführten. Auch seinen sie nicht in der Lage, dieses Dinge zu reproduzieren, was weiters für uns ein Grund ist, diese Berichte anzuzweifeln. Doch wollen wir über ihre alten Geschichten und Legenden nicht zu hart urteilen.

© 1999 Alexander Schuller