an stelle sich Österreich im Mittelalter vor. Ein kleines Land das von Landwirtschaft lebt und in vielem Sturmland ähnelt, oder besser, zu ähneln versucht. Allerdings sind die Brühmländer zu dörflerisch, hinterwäldlerisch, und und und....
Der brühmlandische Hofstaat besteht aus alter Tradition immer zumindest aus einem Fürsten, einem Hofmagier, einem Hofkleriker und einem General, wobei die letzten drei dem Fürsten auch als Berater dienen. Sonstige Ämter werden nach Lust, Laune und geistigem Zustand des jeweiligen Fürsten vergeben.
Die Geschichte Brühmlands wird vor allem durch die seit langem andauernden Grenzscharmützel zwischen den Brühmländern und den Hotten (speziell den McNags und den McVirgins, die den Süden Hottlands regieren) bestimmt. Herausragend ist lediglich die unter Fürst Sebastian dem Strategen erfolgte Eroberung von Grenzhott, die im Gegenzug zur Belagerung der Stadt Tara durch hottische Truppen (McNags) führte.
Die brühmländische Kunst beschränkt sich auf das Verzieren und Bemalen der oft wunderschönen und immer extrem haltbaren Amphoren, die einzigen Gefäße, in denen der Brühmerstrassler Nordhang über längere Zeit gelagert werden kann, ohne sich durchzuätzen. Dieser weit über die Grenzen bekannte Wein ist auch der einzige erwähnenswerte Exportartikel Brühmlands. Er wird hauptsächlich dazu benutzt, den Angreifern und Belagerern von Burgen und Türmen mehr als nur Angst und Schrecken einzujagen. So manche Rüstung schmolz schon dahin, wenn von oben eine Amphore dieser höchst korrosiven Flüssigkeit über den beklagenswerten Träger derselben gegossen wurde.
Brümlands Kultur wird von zwei Dingen geprägt: der Stabreim gilt als die vollendetste Form der Dichtung und findet nicht nur in der Namensgebung vieler Brühmländer und brühmländischer Orte Eingang, sondern auch in den weithin berühmten Liedern der Brühmländischen Minensänger. Ebenfalls sehr typisch - und der Gegend einen fast südländischen Hauch verleihend - ist die Landessitte des Päuschens. Laut Definition von Bruder Zottel, dem Wandermönch: eine nur wenige Viertelstunden andauernde Phase zur Erholung, die mit Essen, Trinken oder Schlafen zugebracht wird und die mehrmals täglich in Anspruch genommen werden kann.
In den nördlichen hottischen Hügeln nahe der brühmländisch-hottländischen Grenze gelegen, war sie in jenen Jahren, als die Grenzkriege zwischen Brühmländern und Hotten noch heftiger tobten, oft Mittelpunkt des Schlachtgeschehens. Aufgrund der unsicheren Lage gaben viele der Bewohner diesen Platz auf, um in friedlicherem Gebiet zu siedeln und die Stadt verfiel immer mehr. Den fast entgültigen Todesstoß versetzten ihr die McNags während der Großen Schlacht um Grenzhott. Seither existieren dort nur mehr Ruinen und einige wenige Einsiedler fristen darin ihr beschauliches Dasein. Dies und seine magische Vergangenheit als Heimat des Magiergeschlechtes der Eomer machten den Ort zu einer berüchtigten Legende und immer wieder hört man von seltsamen Lichtern und dunklen Gestalten zwischen den bröckelnden Gemäuern.
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