or der Südküste des Kontinents, gegenüber der Deltamündung des Grenzflusses zwischen Orkland und Sturmland, liegen die Jadranischen Inseln. Vom Festland aus erreicht man sie am besten von der am sturmländischen Ufer des Flusses liegenden Küstenstadt Goldhafen.
Dem Festland am nächsten liegen die Kohleinsel auf orkländischer und die Weideinsel auf sturmländischer Seite. Hinter diesen beiden erstreckt sich die Lange Insel. Östlich von ihr liegen Die Hörner, eine Gruppe von Inseln unterschiedlicher Größe. Die Fahle Insel befindet sich zwischen Den Hörnern und der Weideinsel. Weiter im Osten folgen in Küstennähe die Myrteninsel und südöstlich von ihr die Eicheninsel. Die Insel Issa nimmt eine strategisch günstige Position zwischen der Eicheninsel, Bürbül, Sommerland und dem Stadtstaat La Mer auf dem Festland ein. Zu den Jadranischen Inseln gehören weiters unzähligen kleinere und winzige Inseln.
Goldhafen ist Sturmlands wichtigster Umschlagplatz für Handelsgüter aus dem Osten, vor allem aus Goldland. Von hier aus werden die Waren auf dem Flußweg ins Landesinnere transportiert. Die Stadt verfügt über massive Befestigungsanlagen und unterhält eine Seeflotte, die ihre Schlagkraft gegen Orks und Piraten nach wie vor häufig unter Beweis stellen muß.
Die Bevölkerung der Kohleinsel besteht zu etwa gleichen Teilen aus Menschen und Orks, dazu kommen zahlreiche Mischlinge. Die Insel dient orkländischen Stammesführern und Piratenkapitänen als Stützpunkt für Überfälle auf reich beladene Handelsschiffe. Kohlevorkommen gibt es hier keine, der Name der Insel soll von der Holzkohle, die von den in fast allen Dörfern zu findenden Waffenschmieden benötigt wird, stammen.
Auf der Weideinsel leben hauptsächlich Fischer und Schafzüchter. Der ohnehin spärliche Bewuchs der Insel landet zum Großteil in den Mägen der frei herumlaufenden Schafe.
Die Bewohner der Langen Insel sind tüchtige Fischer, die ihren reichen Fang gegen Waren vom Festland eintauschen.
Winzige, bei Flut unter der Meeresoberfläche verschwindende Inseln, Riffe und Untiefen machen Die Hörner zu einem selbst für erfahrene Kapitäne gefürchteten Gebiet. Die Hörner gelten als Heimat mythischer Kreaturen - halb Mensch, halb Tier - und mächtiger Schamanen, die über Wind und Meer gebieten können.
Die Fahle Insel hat wenig zu bieten außer bleichem, zerklüftetem Kalkstein. Manchmal sollen den Elementen Luft und Wasser verbundene Wesen von den benachbarten Hörnern hierher kommen und Seefahrer mit ihrem Gesang anlocken.
Auf der Myrteninsel wachsen neben Myrten seltene Heil- und Drogenpflanzen, die die Kräuterkundigen der Insel geschickt zu verwenden wissen.
Die Eicheninsel ist nach den Eichen eines vor Jahrhunderten als Kultplatz dienenden Heiligen Hains benannt worden. Auch wenn die Bäume schon lange den Äxten fanatischer Anhänger des Einen Gottes zum Opfer gefallen sind, pilgern die Bewohner der Inselwelt nach wie vor zu dem alten Kraftort.
Das zwischen der Eicheninsel, Bürbül, Sommerland und La Mer gelegene Issa kann auf eine bewegte Vergangenheit zurückblicken. Goldländische Herrscher, die als die Seekönige in die Geschichte eingingen, kämpften um die strategisch günstig liegende Insel. Später fiel Issa in die Hand sturmländischer Fürsten. Nachdem das herrschende Fürstengeschlecht ausgestorben war - manche sprechen von einer geheimnisvollen Krankheit, andere von schleichendem Gift als Ursache - übernahmen jadranische Adelige die Regierung. Tatsächlich verfügt jedes der benachbarten Reiche über zumindest eine einflußreiche Gruppe, die dafür sorgt, daß keine der anderen die Macht auf Issa an sich reißen kann.
Da die Jadranischen Inseln nur wenig fruchtbaren Boden aufweisen, leben ihre Bewohner hauptsächlich von den Gaben der See. Die Jadraner verehren den Gott des Meeres, den sie Poseidon oder Yamm nennen, bitten ihn um seinen Segen für die Besatzungen der Schiffe und um reichen Fang. Um ihn und die anderen mächtigen, Wasser und Wind verbundenen Wesen gnädig zu stimmen, bringen sie Opfer dar. Kunstvoll geknüpfte Knoten im Tauwerk, oft auch um Hals oder Handgelenk getragen, sollen als Bindezauber vor Schiffbruch und Über-Bord-Gehen schützen.
Eroberer, Einwanderer und Händler von Kontinent haben der Kultur und Religion der Jadraner ihre Stempel aufgedrückt. Die Inselbewohner hatten nie ein Problem damit, ihren unzähligen Göttern und magischen Kreaturen neue hinzuzufügen - bzw. den alten neue Namen zu geben. Sie versuchen, sich mit jedem der vielen übernatürlichen Wesen gutzustellen, bei unwissenden Besuchern von Festland gelten sie daher als abergläubisch. Missionare, etwa die Ordensbrüder des Einen Gottes oder Vertreter des Sturmgottglaubens, mußten sich damit abfinden - oder resigniert wieder abziehen.
Abenteuer: | Die Jadranischen Inseln 1: Lavdara (1998) |
Die Jadranischen Inseln 2: Aoea (2000) |