Und es begab sich einst, daß Sir Sean Ballantine, seines Zeichens Whiskeylord und Cousin des Königs von Whiskey Valley, zu einem geselligen Jagdwochenende geladen hatte, welches naturgemäß in den Gefilden um die Jagdhütte der Ballantines stattfand.
Also verfügte sich besagter Sean Ballantine in Begleitung von Clanlady Jessica Black & White und Clanlord Connor GlenFiddich am Vorabend jenes Ereignisses auf selbige Hütte, um die hierzu notwendigen Vorbereitungen zu treffen. Besonderes Augenmerk wurde darauf gelegt, alle Gäste mit einer reichlichen Menge des wunderbaren Lebenssaftes von Whiskey Valley versorgen zu können. Weiters galt es, die Jagdausrüstung auf Vollständigkeit und einwandfreien Zustand zu überprüfen.
Am folgenden Vormittag leiteten Clanlady Morwen Tullamore Dew und Bruder Franzis Kuß den schier nicht enden wollenden Strom an Gästen ein, unter welchen sich sogar eine Abordnung aus dem fernen Goldland befand. Zur Mittagsstund schenkte der Gastgeber zur vorläufigen Begrüßung eine Runde aus seinem kleinen (drei Liter fassenden) Whiskeyfläschchen aus; vorläufig deshalb, weil noch nicht alle Gäste eingetroffen waren. Danach wurden ein rustikaler Imbiß aus den Naturprodukten des Landes gereicht und dazu erfrischende Getränke kredenzt.
Anschließend erzählte Sean Ballantine eine Legende seines Clans: Einst war der König von Whiskey Valley vor dem nicht unbeträchtlichen Problem gestanden, welchem seiner drei Söhne er seine Nachfolge übertragen solle. Nach langem Nachsinnen hatte er, inspiriert durch den goldgelben Quell der Weisheit aus eigenem Hause, einem befreundeten Geist drei Ringe übergeben und seine Söhne ausgeschickt, ihm diese wieder abzunehmen. Derjenige Sohn, welcher alle Ringe zurückbrächte, würde den Thron erben. Dies sollte sich jedoch als äußerst schwierig erweisen, da jener Geist mit seinem magischen Schwert seine Verfolger immer wieder zeitweise versteinerte und, selbst wenn es gelang, ihn in die Enge zu treiben, seinem Bezwinger nur jeweils einen der Ringe aushändigte. Die beiden anderen mußten also den Brüdern abgejagt werden! So geschah es schließlich, daß keiner von ihnen jemals zurückkehrte und der König, nunmehr unbedrängt von seinen ehrgeizigen Söhnen, noch viele gute Jahrgänge in Frieden regierte. Nach seinem Tode übernahm dann seine Tochter den Eichenfaßthron …
Im Laufe der Zeit hatte sich aus dieser Legende ein Spiel entwickelt, die "Ringjagd". Sean übernahm nun selbstverfreilicht die Rolle des Ringgeistes, während die anderen drei Gruppen bildeten, welche sodann ausschwärmten, um von diesem ihren jeweiligen Ring zu erkämpfen. Im selbst für Ortskundige etwas unübersichtlichen Gelände stieß der Ringgeist zuletzt auf die von den beiden Goldländern und den drei Clanführern gebildete Gruppe und mußte auch dieser nach heftigem Kampf ihren Ring überlassen. Als sie jedoch auf die beiden anderen Gruppen traf, war die Entscheidung schon zu ihren Gunsten gefallen, da jene einander gegenseitig außer Gefecht gesetzt hatten und somit nur mehr deren Ringe einzusammeln waren (was doch eines gewissen Aufwands bedurfte).
Mittlerweile waren auch die restlichen Gäste gekommen, unter welchen sich interessanterweise ein Hotte befand, nämlich McComfortable, dessen schwarz-weißer Kilt zwischen seinem Träger und Jessica Black & White zu einem Disput ob der gemeinsamen Clansfarben und der Berechtigung zu deren Tragen führte. Allerdings konnte dieser durch die nunmehr folgende offizielle Begrüßung - in Form einer weiteren Runde aus dem zuvor erwähnten Fläschchen - einigermaßen gezügelt werden. Im Zuge selbiger erfolgte auch die namentliche Vorstellung der Gäste.
Nun war es an der Zeit, sich mit Pfeil und Bogen für die bevorstehende Jagd einzuschießen. Die enorme Durchschlagskraft dieser Waffe wurde dabei recht eindrucksvoll demonstriert, als einige Pfeile einen im Zielbereich befindlichen Metallkessel durchbohrten.
Schließlich wurde zur eigentlichen Jagd geblasen. Als am besten mit der Gegend Vertrauter übernahm Sean Ballantine die Führung ins beste Jagdgebiet, überließ dann aber bei der Anpirsch und beim Schießen den anderen den Vortritt. Im Gegensatz zum vorherigen Probeschießen war dies nun die eigentliche Herausforderung, da die Ziele ob der größeren Entfernung und ihrer beeindruckenden Geschwindigkeit um einiges schwerer zu treffen waren. Trotz anfänglicher Fehlschüsse gelang es gemeinsam doch, ein ansehnliches Nachtmahl zu erlegen: Truthähne, Rehe und Wildschweine! Tiere, welche keinen Blattschuß abbekommen hatten, wurden praktisch von der Übermacht überrannt. Einige Jäger versuchten sich sogar am Speerwerfen!
Beim Bergen der letzten Beute, eines Rehs, kam es zur Entdeckung einer Karte, welche das Tier bei seinem Sturz freigelegt haben mußte. Diese stellte einen Plan der Umgebung dar und enthielt in Runenschrift und diversen anderen Zeichen Hinweise auf einen Schatz, der anscheinend irgendwie mit den Ballantines in Zusammenhang stand!
Nach einer Pause, die der Erholung von der Jagd und der Stärkung der Jäger diente und Zeit zu Beratungen über die Karte bot, brach man gemeinsam auf, um dieses Geheimnis zu ergründen. Nach einigem Zögern erklärte sich schließlich sogar McComfortable bereit, abermals auszuziehen!
An jener Stelle des Waldes, welche auf der Karte mit einem Totenschädel bezeichnet war, wurde ein Stein entdeckt, der mit einem Scheibenkreuz, den Initialen "CB" sowie mehreren Runen versehen war. Dieses Kreuz und die Initialen waren wohl abermals ein Hinweis auf die Ballantines. Die Untersuchung des Runensteins führte zur Entdeckung eines unter ihm vergrabenen Schädels, in welchem eine weitere Anweisung verborgen war!
Den nächsten markanten Punkt auf der Karte stellte der "Spiegelteich" dar, in dessen Nähe man die "Hängenden Artefakte" vermuten durfte. Doch trotz der relativ genauen Karte folgten die meisten einem falschen Weg; möglicherweise waren sie über eine Irrwurz gestiegen. Jedenfalls erreichten schließlich nur vier den Spiegelteich, worauf Sean Ballantine sich aufmachte, die anderen auf den rechten Weg zu führen. Dies mit gutem Grund, denn aus den Anweisungen ging hervor, daß von den anscheinend sieben Artefakten jedes von jemand anderem zu bergen sei!
Alsbald fanden sich einige der "Hängenden Artefakte" in Gestalt eines dreiarmigen Leuchters und dreier Kerzen, die in den Bäumen hingen. Während der weiteren Suche trafen auch die Verirrten ein, und gemeinsam wurde man schließlich fündig. Es gab zwei weitere Kerzen in den Bäumen sowie einen zweiarmigen Leuchter, der anscheinend hinuntergefallen und im Teich gelandet war. Außerdem befand sich im Wasser eine Flasche mit einer Botschaft, welche in tfirhcslegeipS abgefaßt war. Aus welchem Grund der Teich wohl "Spiegelteich" heißen mag?!
Diese Botschaft führte schließlich zur Waldkapelle, wobei nun alle darauf achteten, nicht wieder auf Irrwege zu geraten. Vor der Kapelle entspann sich noch ein Disput, welchem Gott sie geweiht sein mochte und ob es sich schicke, selbige mit Waffen zu betreten. Wie in Whiskey Valley üblich, herrschte in diesem Punkt absolute Meinungsfreiheit, und jeder traf für sich selbst die Entscheidung. Nach dem gemeinsamen Eintritt wurden die Kerzen in die Leuchter gesetzt und auf dem Altar entzündet. Tatsächlich, nach geraumer Zeit verloschen mit einem Windstoß die Lichter, begleitet von einem leisen Klirren! Mitten auf dem Altar stand nun eine kleine Flasche! Da es drinnen mittlerweile recht dunkel geworden war, wurde selbige zusammen mit den Artefakten hinaus ins - auch schon schwindende - Tageslicht gebracht.
In der Flasche befanden sich Edelsteine von tropfenförmiger Gestalt, geschliffen und in verschiedenen Farben, 17 an der Zahl, genauso viele wie Gäste! Bei ihrem Anblick durchfuhr Sean Ballantine eine Erkenntnis; es handelte sich um lange verschollenene Schmuckstücke, die "Freundschaftssteine" seines Clans, welche ihren jeweiligen Trägern dessen volle Gastfreundschaft und Unterstützung sicherten, wann immer sie sich auch in Whiskey Valley aufhalten mochten. Und die Mitglieder der Jagdgesellschaft waren ihre neuen Träger!
Nach der Rückkehr zur Jagdhütte konnte endlich das Festmahl beginnen, welches hauptsächlich aus der am Nachmittag erlegten Beute bestand. Mittlerweile war die Dämmerung schon vorüber, jedoch erhellte der Vollmond die Lichtung. Ein Feuer wurde entzündet und das zerteilte Wild darüber gebraten, während Bier und Wein die Runde machten. Es wurde gegessen, getrunken, gesungen, erzählt, gescherzt und gelacht, und es wurde ein langer Abend, wobei sowohl die Geschehnisse des Tages als auch bereits mehr oder weniger lang zurückliegende Ereignisse im Mittelpunkt standen. Zu später - eigentlich schon wieder früher! - Stunde erzählte Sean die Legende von "Beryllian", doch das ist eine andere Geschichte …