Whiskey des Jahres
Burg Ballantine, 27./28. Oktober 1001 ADest

erschienen in ’Ariochs Offenbarungen 35’ 12 Jahre lang hat nun die traditionelle Kür des Whiskeys des Jahres schon nicht mehr stattgefunden, seit dem tragischen Tod von König Johannisius im Jahre 989. Nunmehr ist es aber an der Zeit, diesen alten Brauch wieder aufzugreifen. König Conlach hat nach langen Beratungen zugestimmt, sieht sich jedoch außer Stande, die Kür selbst vorzunehmen. Dies liegt nun an den Clans in Form einer Blindverkostung. Stattfinden soll diese am Wochenende vor Samhain im Anschluß an ein Festessen auf der alten Burg Ballantine hoch über den Wassern der Malzwinde.

Wie in alten Zeiten ist jeder Clan berechtigt, einen seiner Whiskeys zu präsentieren, sei es aus seiner Hauptdestillerie oder auch aus einer kleinen zugehörigen Familiendestillerie.

Slainthe, Connor GlenFiddich

Nebel liegen über Burg Ballantine (die Ruine Aggstein in der Wachau), © HMW

Und so versammeln sich die Vertreter der Clans und diverse Gäste in der Großen Halle. Während der letzten Vorbereitungen und dem Anfertigen der Bewertungsbögen platzt ein verwundeter Clanskrieger in die Versammlung und bittet um Hilfe. Die Aufregung ist groß, denn es handelt sich um - Bill McBushmill! Dieser war beim Rückzug von der Anderen Seite - hinter dem Portal des Amish Bruichladdich - gefallen. Tatsächlich ist es sein Ebenbild von Drüben! Offensichtlich verwirrt, erzählt er uns nun seine Geschichte, wie er sich seit dem Tod "unseres" Bill langsam aufzulösen begann, bis ihn Fizzban auf Diese Seite gebracht hätte, wo wir ihm helfen könnten. Erschwert wird die Situation durch den Umstand, daß er seither zwei Scheibenkreuzritter im Kampf getötet hat. (Drüben sind die Scheibenkreuzer erbitterte Gegner des Kults der Großen Mutter, der Erdgöttin, dem er angehört.) Kurzfristig läßt sich dieses Problem nicht lösen - eine Verhaftung durch die anwesenden Scheibenkreuzer verhindern die Clans; und da Bill bereit ist, seine Waffen auszuhändigen, darf er das Gastrecht in Anspruch nehmen und am Fest teilnehmen.

So langt man denn bei den Köstlichkeiten, die die Tafel der Ballantines zu bieten hat, ordentlich zu und schafft damit die entsprechende Unterlage für die folgende Verkostung. Als Besonderheit präsentieren Morwen Tullamore und Laurel McKinnon, die mit ihrem drei Monate alten Sohn Almond gekommen sind, neben Laurel's Glenkinchie einen neuen Blend aus ebendiesem mit Tullamore. Nachdem Fionna Talisker die Details der Durchführung verkündet und Connor GlenFiddich die teilnehmenden Whiskeys zusammengetragen hat, läßt es sich Whiskeylord Sean Ballantine nicht nehmen, selbst die Blindverkostung zu leiten und auszuschenken, womit er selbst nicht teilnehmen kann. Für gehörigen Unmut sorgt folgender Brief, der zusammen mit einer Flasche des besagten "Whiskeys" auf geheimnisvolle Weise aufgetaucht ist:

“Der legendäre Johnnie Walker hat sich doch wahrlich die Shance verdient, Whiskey des Jahres zu werden! Wagt Ihr es, Euch dieser Herausforderung zu stellen?
Steven Walker grüßt Euch”

Henry Mac Stoud, © HMW die Gäste unterhalten sich prächtig, © HMW König Conlach II, © HMW

Diese Zumutung stößt natürlich auf allgemeine Ablehnung, weiß man doch nicht erst durch die derzeitigen Probleme Flora McCloud's - sie erkennt einige der Anwesenden nicht mehr und kann sich an Vieles nicht erinnern - daß Johnnie Walker wahrlich ein "Whiskey zum Vergessen" ist!

Nachdem sich der Tumult gelegt hat, schenkt Sean den ersten Whiskey aus und verteilt die Gläser an die einzelnen Clans, von denen jeder eine Stimme hat (bei der späteren Auswertung wird die Beurteilung durch den jeweils eigenen Clan nicht berücksichtigt), sowie an die Gruppe der Gäste (deren Beurteilung entscheidet bei Gleichstand). Nach einem lauten "Slainthe!" sind die folgenden Minuten geprägt vom Gemurmel und gelegentlichen Ausrufen der sich beratenden Verkoster und deren Notizen auf den Bewertungsbögen.

Der Vorgang wiederholt sich nun mehrmals, dazwischen dienen das traditionelle Fladenbrot und leichtere Getränke wie Bier zur Neutralisierung der Geschmacksnerven. Von Runde zu Runde wird es naturgemäß etwas lauter, und so wird nach knapp der Hälfte beschlossen, eine Pause einzulegen. Schließlich ist auch der letzte Whiskey verkostet, und es werden noch abschließende Korrekturen der Bewertung vorgenommen. Die Taliskers und GlenFiddichs übernehmen die Auswertung, die natürlich mehrmals überprüft wird. Endlich kann das Ergebnis König Conlach vorgelegt werden, der, wenn schon nicht wie in alten Zeiten die Verkostung, so nun doch die Verkündung durchführt.

Whiskey des Jahres wird Lagavulin aus Harold of Dawn's kleiner Familiendestillerie am Loch Dawn, der für GlenFiddich angetreten ist, gefolgt von Glenlivet, Clynelish, Talisker und Glenkinchie sowie den dichtauf liegenden anderen Whiskeys. Sean freut sich über die beste Bewertung für Ballantines seit langer Zeit. (Wobei die Könige früher traditionell kaum jemals den eigenen Whiskey gekürt hatten!) Für den momentan unauffindbaren Harold, der sich offenbar vom Trubel zurückgezogen hat, übernimmt Connor die nochmalige Präsentation des Siegers.

vor dem Whiskey kommt das Essen, © HMW der Doppelgänger von Bill McBushmill, © HMW König Conlach Ballantine eröffnet die Whiskey-Verkostung, © HMW

Er findet allerdings wenig Beachtung, denn die Aufmerksamkeit gilt einer Erscheinung, einem Mann im alten Ballantine-Tartan und mit Krone, der am Königstisch Platz genommen hat und offensichtlich eine lautlose Unterhaltung führt. Auch scheint er die Anwesenden nicht wahrzunehmen. Mehrere Versuche, auf ihn einzuwirken, sind zunächst erfolglos. Mittlerweile haben ihn einige erkannt: König Johannisius, der Vater von Conlach und Moyra, der beim letzten Whiskey des Jahres vor 12 Jahren so tragisch ums Leben gekommen war! Nach dieser langen Zeit erscheint uns nun sein Geist! Langsam kommt es doch zu einer Verständigung. Johannisius wundert sich über das Auftauchen der ihm unbekannten Gäste und das plötzliche Altern der bekannten, allen voran seiner beiden Kinder.

Unvermittelt erkundigt er sich nach den Tullamores, geht auf Morwen zu und erklärt Tullamore, der ihm so hervorragend gemundet habe, zum Whiskey des Jahres 989! (Damals war Morwen noch nicht Clanlady.) Damit wissen wir zumindest den Anlaß für Johannisius' Erscheinen, doch der eigentliche Grund dafür ist noch nicht klar. Die folgenden Gespräche lassen jedoch erkennen, daß es mit seinem rätselhaften Tod zu tun hat und geben Hinweise auf einen möglichen Zusammenhang mit Conlach's späterer Gefangenschaft und Vergiftung in Goldland. Johannisius stellt auch klar, daß Conlach der ältere der Zwillinge sei, also in der Erbfolge tatsächlich vor Moyra stehe bzw. stand; diese Frage hatte in den letzten Jahren Anlaß zu allerhand Spekulationen gegeben.

Connor, der damals erst seit kurzem Clanlord war, nutzt die Gelegenheit, den ersten Schluck des neuen Whiskeys des Jahres seinem alten König anzubieten, der sich bei dieser Gelegenheit auch nach Clanlady Morgaine erkundigt.

Schließlich ziehen sich die Ballantines zum Familienrat zurück, während die Feierlichkeiten bei Whiskey, Spiel und Gesang ihren weiteren Lauf nehmen und fast bis in den Morgen andauern …

Soweit der Bericht zum Spiel "Whiskey des Jahres" von Pezi Zillinger auf Burg Aggstein mit Ideen und Mithilfe von Alex Eibeck, Hanns Weschta, Mikey Scheck und Susi Mayer anläßlich des zehnjährigen Bestehens des Szenarios "Whiskey Valley". Die Grundidee zum "Whiskey des Jahres" stammt von Romy Stöckl-Pexa aus der Hintergrund-Geschichte von Morwen Tullamore Dew. Danke an alle Mitwirkenden und ein Extra-Lob den mir mit Rat und Tat zur Seite Stehenden bei der Durchführung der Verkostung, welche noch viele Nachspiele haben möge! Slainthe!

der Führer der Scheibenkreuzritter unterhält sich mit Bill McBushmill, © HMW Burg Ballantine bei Nacht, © HMW Sean Ballantine, der Whiskey-Lord, verkündet das Ergebnis der Whiskey-Verkostung, © HMW