die Tempel von Ylk
oldland ist das größte Land des Kontinents. Es ist reich, groß und unüberschaubar, und gibt
all jenen Charakteren eine Heimat, die in andere Kulturen nicht hineinpassen (z.B. Ferner Osten,
Orient, Franko-romanisch,...). Regiert wird das Land vom Imperator mit seinen Legionen
(historisches Vorbild ist das römische Imperium), der aber in einem Gutteil des Landes nicht
einmal bekannt ist: "Ihr seid also Sonderbeauftragter des Imperators? Welcher Imperator?
" Regelmäßige Aufstände, Abspaltungsversuche der Kolonien und Intrigenspiele von
Verschwörern bestimmen das Leben dieses armen Herrschers.
Der Kern des Imperiums enstand vor ca. 1.500 Jahren. Damals begannen sich in den Ebenen rund um
das heutige Porta Auregia die Menschen in immer größerer Zahl anzusiedeln, da das Land, das nach
den Magierkriegen in weiten Teilen zerstört worden war, wieder fruchtbar wurde.
Diejenigen Elfenstämme, die in diesem Gebiet noch lebten, zogen immer weiter in den Westen
zurück. Etliche blieben jedoch auch und versuchten mit der jungen, aufstrebenden Kultur zu
verschmelzen. Tatsächlich war es auch ein Halbelf, der aufgrund seiner außergewöhnlichen
Fähigkeiten im Sturm die Herzen der Menschen und Elfen erroberte, die in der Tiefebene um Porta
Auregia siedelten. Ihn (Name folgt) kann man als den Gründungsvater des goldländischen Imperiums
betrachten.
Obwohl er durchaus ausreichend Mittel und Unterstützung gehabt hätte, "sein" Volk in schnellen
Kriegszügen gegen seine Nachbarn zu führen, nützte er die Zeit, die ihm blieb, dazu, das
Kernreich zu befestigen und - gemeinsam mit den vornehmsten Elfen- und Menschenfamilien - den
Grundstein für jene Kultur zu legen, die die nächsten 1.500 Jahre weite Gebiete östlich des
Kontinents prägen sollte.
Durch den sprunghaften Anstieg der Bevölkerung wurde der Druck in den Westen immer stärker, und
jene Periode vor ca. 1.300 Jahren begann, die heute als die Elfenkriege bekannt ist. Ihre
Geschichte kann an anderer Stelle nachgelesen werden; für den vorliegenden geschichtlichen
Überblick ist nur wichtig, daß diese Kriege zu der Entwicklung der menschlichen Kulturen
westlich des Drachenrückens führten.
Der Osten hingegen gehörte nach diesen Kriegen (bis auf wenige Ausnahmen) nur mehr den Menschen.
Siedler und Abenteurer zogen entlang des Drachenrückens in den Norden, aber vor allem in den
Süden, um Reiche wie Kymbria, Vendoc oder La Mer zu gründen.
In dieser Zeit, die ca. von 1.200 bis 1.000 vor unserer Zeitrechnung dauerte, dehnte sich das
Kernreich des Imperiums bis an die Grenzen der Bhor ny Maé aus, wo es an eine natürliche Grenze
stieß. Der Imperator erkannte damals schon die Sinnlosigkeit, die Völker dieser magielosen und
unfruchtbaren Ebene zu unterwerfen. Er schloß lieber lockere Verträge ab und begnügte sich damit, das bisherige Staatsgebiet zu kultivieren.
Als vor ca. 700 Jahren die Staatenbildung an der Ostseite des Drachenrückens abgeschlossen war,
war auch die Stunde des Imperiums gekommen. Fast 1.000 Jahre langsame und friedliche Expansion
hatten das Kernreich in einem Ausmaß gestärkt, daß es nun ein leichtes war, jene Gebiete, die
erst am Anfang ihres Daseins standen, zu besetzen.
Ob es nun im Westen oder im Osten war, innerhalb von nur zwanzig Jahren gelang es dem
goldländischen Imperium, sein Staatsgebiet um das Sechsfache zu vergrößern. Nur Kymbria bildete
eine Ausnahme. Durch die damals schon sehr friedliebende und wissenschaftliche Gesellschaft
schien es nicht notwendig, das Land mit Waffengewalt zu erobern. Der damalige Imperator war klug
genug zu wissen, daß man Wissen nicht zerstören durfte. Obwohl der imperiale Einfluß schon viel
früher zu spüren war, wurde Kymbria erst vor ca. 450 Jahren offizieller Bestandteil des
Imperiums.
Das Imperium reichte nun von den Eisküsten Tundaras entlang dem Drachenrücken bis zu dem
unabhängigen (oder doppelt abhängigen) Stadtstaat La Mer im Süden des Kontinents. Die Grenzen
im Osten enden irgendwo in weiten Steppengebieten, im Südosten ist die Magierinsel Halbland das
letzte bekannte Reich, das unter dem Einfluß des Imperiums steht.
Sämtliche Eroberungen wurden nach dem Prinzip durchgeführt, daß nur dort Blut fließen sollte,
wo es notwendig war. In vielen Fällen wurden Abhängikeiten durch Heiratspolitik (wie in Halbland)
oder durch Handelsverträge geschaffen. Im ganzen Reich wurden Straßen gebaut und
Handelsknotenpunkte angelegt.
Ein gewaltige zentrale Verwaltung - mit Sitz in Porta Auregia, der mittlerweile wirklich
goldenen Hauptstadt - hielt das Wunderwerk des Handels und der Kommunikation am Laufen.
Daß all dies Geld kostete, war natürlich klar. Vordringliche Aufgabe der Gesandten des
Imperators war (und ist) es daher, auf ihren Reisen durch des Reich höflich aber bestimmt dafür
zu sorgen, daß die entsprechenden Abgaben geleistet werden. Um diesen Wünschen Nachdruck zu
verleihen, richtete der Imperator in jedem Land einige Garnisonen von Elitesoldaten ein, die
regelmäßig abgelöst werden, um jede Verbrüderung mit den Einheimischen bereits im Ansatz zu
unterbinden.
Weiters wurden in jedem Land gut bewaffnete Einheiten aus der Bevölkerung rekrutiert, die
meistens unter dem Kommando von besonders treuen lokalen Gefolgsleuten des Imperators stehen.
Diese Einheiten wurden benutzt, wenn es in Nachbarländern zu Aufständen oder Unruhen kam.
Somit blieben die Eliteeinheiten im Land, und die Gefahr, daß in ihrer Abwesenheit eine
einheimische Armee revoltierte, wurde vermieden.
Natürlich gibt es außer den "Kolonialarmeen" auch ein gewaltiges stehendes Heer, dessen
Regimenter in der Ebene rund um Porta Auregia lagern. Im Kriegsfall oder bei größeren Unruhen
ist es natürlich jenes Heer, das in Marsch gesetzt wird. Im übrigen verfügt der Imperator nicht
nur über herkömmlich bewaffnete Regimenter.
Von der Person des Imperators ist dem Volk jeweils nur sein Beiname bekannt (derzeit: "Foederatus
benevolus" - d.h. wohlwollender Bundesgenosse - oder "Foederatus XVI."). Er wird gewöhnlich
durch seine Hofkanzlei ("cancellaria") nach außen vertreten, sodaß sich oft nur die Unterschrift
des Kanzlers (derzeit: "Azcaffius") auf offiziellen kaiserlichen Urkunden findet. Der
Beamtenapparat des Imperators (Sitz der Zentralverwaltung: Porta Auregia) ist übrigens
mannigfaltig, reich an Mitgliedern und ausgedehnt und prägt gemeinsam mit den Adelsfamilien die
Kultur von Porta Auregia, deren schloß- und labyrinthartige Verwaltungsgebäude ebenso berühmt
sind wie ihre luxuriös ausgestatteten, weitläufigen Gartenbezirke.