alt bläst der Wind, kalt ist die Luft, das Wasser und die Erde. Das Land beugt sich unter dem ewigen Atem, der vom Norden hervorbricht, dort wo Flammenberge und ewiges Eis einen erbitterten Krieg führen. Ein unwirtliches Land, zerklüftete Felsen, spärliche Wälder und schier endlosen Steppen erwarten den Reisenden. Heimtückische Moore, begleitet von Nebelschwaden sind hier zu finden und bereiten dem Unachtsamen ein feuchtes Grab.
Ein raues Volk hatte hier seine Wurzeln, einst als Goldland noch nicht seine Arme ausgestreckt hatte um seine Größe zu mehren. Die Karuk Suul, ein wildes Reitervolk, hatten in diesen weiten Öden ihre Heimat gefunden. Torgat Suul nannten sie ihr Reich, was soviel heißt wie altes Land oder verlorener Garten. Niemand weiß mehr genau welche Götter sie angebetet haben, fast vergessen ist all das Blut das einst auf ihren Altären vergossen worden ist.
Man sagt, die Karuk Suul waren ein Schrecken für den Süden, eine Gefahr die alljährlich wiederkehrte um zu rauben und im Namen ihrer Götter zu töten. Die Schädel ihrer Opfer hingen von den Sätteln ihrer Pferde und in ihren Gesichter klebte das Blut ihrer Feinde, das sie tranken. Ihre Waffen und ihr Schmuck waren schwer und archaisch und es gab wohl keinen, der sich in der Kunst des Reitens mit ihnen messen konnte.
Niemand wusste damals weshalb, doch von einem Jahr aufs andere blieben ihre Angriffe aus. Das Volk der Karuk Suul war verschwunden. Vielleicht hatten sie ihre Götter erzürnt, vielleicht waren sie einer Krankheit zum Opfer gefallen, wer kann es sagen?
Einige wenige scheinen diese Ereignis überlebt zu haben, denn auch heute lebt in den Steppen ein Reitervolk, dessen Ursprung sich auf die Karuk Suul zurückführen lässt. Doch entweder wissen sie nichts über das Schicksal ihrer Vorfahren oder sie schweigen wie die zahlreichen Hügelgräber, die Felswände in denen seltsame Bilder und Figuren gemeißelt sind und die Felsspalten und Höhlen, die sich bei genauerer Untersuchung als heilige Stätte und Ritualplätze entpuppen - Zeugen eines einst großen Reiches.
Langsam wagten sich Siedler nach Torgat Suul, zaghaft bauten sie ihre Höfe, die eher kleinen Festungen als den Bauten des Südens glichen, dann wurde Eisenerz gefunden. Auch Goldland bemerkten die Möglichkeiten im Norden und beanspruchte es für sich. Schutz wurde den Einwohnern versrpochen. Und Abgaben wurden eingehoben, auch wenn der Schutz in Wahrheit weit entfernt war.
Viele Hundert Jahre vergingen. Gerüchte wurden laut von einem Heer von Toten, das in mondlosen Nächten durch das Land ziehen solle. Höfe brannten ab, Menschen verschwanden, doch richtig gesehen hatte die Urheber keiner.
Der Goldländsche Imperator entsandte einen Stoßtrupp, der nach dem Rechten sehen sollte. Da dieser keinen Feind ausfindig machen konnte, kehrte er unverrichteter Dinge wieder in den Süden zurück. Kurz darauf wurde ein größeres Dorf buchstäblich dem Erdboden gleich gemacht, wieder schickte der Imperator Truppen aus, diesmal in größerer Anzahl und gut ausgerüstet - mit dem Ergebnis, dass sie spurlos verschwanden.
Der Herrscher sah den Handlungsbedarf und ließ an der einstigen Grenze Goldlands mehrere Befestigungen errichten. Ein Strom von Flüchtlingen ergoss sich aus dem Norden und scharte sich um die errichteten Festungen. Häuser wurden gebaut, die Befestigungen wurden vergrößert und noch immer hält der Strom an. Diejenigen, die tapfer genug sind in ihrer Heimat zu bleiben, schliessen sich ebenfalls zusammen und befestigen ihre Bleiben so gut es nur geht, entschlossen ihr Heim zu verteidigen.
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