Das Waldvolk der Estrán

Die Estrán stammen aus dem Waldgebiet an der Ostseite des Drachenrückens zwischen dem Árdag und Kymbria. Das Leben der Estrán ist stark spirituell ausgerichtet, wobei die Natur und das natürliche Gleichgewicht absolute Werte sind (personifizierte Gottheiten gibt es allerdings nicht). Sie fühlen sich eins mit allen anderen natürlichen Wesen und grenzen sich ihnen gegenüber nicht ab. Jedoch bedeutet dies nicht, daß sie etwa prinzipiell darauf verzichten würden, das Fleisch von Tieren zu essen oder Kräuter für Heilzwecke zu sammeln: Eines der Grundgesetze ihrer Lebensweise ist, daß man nicht nehmen kann ohne zu geben. Deshalb bringen sie für alles, was sie dem natürlichen Kreislauf zur Erhaltung ihres Lebens entnehmen, eine Gegengabe dar. Sie sind nicht über das Erhitzen, Würzen und Trocknen von Nahrungsmitteln hinausgekommen - Brot z.B. ist ihnen unbekannt.

Die Estrán leben in ihren Wäldern nomadisch und errichten saisonal unterschiedlich der Witterung angepaßte Hütten aus Zweigen und Laub, die im Winter auch unter die Erde reichen. Im allgemeinen verzichten sie darauf, allzu große Veränderungen in der Natur hervorzurufen, weshalb ihre Behausungen optisch hervorragend getarnt sind.

Für jeden der Estrán beginnt die Pubertät mit der Entscheidung, welcher der beiden Grundrichtungen des Lebens mit der Natur er sich verschreiben will - der eher aktiven oder der eher passiven. Im Rahmen eines Initiationsritus entscheidet der Jugendliche, ob er das “Karma” auf sich nehmen will, Tiere zu jagen, zu töten und zu essen und damit zur Márt-Gruppe des Stammes zu gehören, oder ob er lieber innerlich tiefer in die Natur hineingehen und darauf verzichten will, das Fleisch von Tieren zu essen, womit er sich der Bást-Gruppe des Stammes anschließt.

Da die Éstran nur in kleinsten Gemeinschaften zusammenleben, die weit über das Waldgebiet verstreut sind, ist für sie das Prinzip eines Anführers eher fremd und unnötig. Sollte es unter Márt doch einmal zu Auseinandersetzungen kommen, so gewinnt einfach der oder die Stärkere, Schnellere oder Geschicktere. Solche gelegentlichen “Machtkämpfe” finden jedoch nur innerhalb der Márt-Gruppe statt.

Diejenigen, die sich dem Bást-Prinzip verpflichtet haben, entwickeln im Laufe ihres Lebens immer stärkere empathische Fähigkeiten, die es ihnen ermöglichen, am Leben der Pflanzen, Tiere und anderen Menschen teilzuhaben (vor allem Empfindungen und Emotionen, aber auch Gedanken, wo vorhanden). Großes Leid, Schmerz und intensive Gefühle (vor allem böser Natur, aber auch z.B. Verzweiflung) nehmen sie automatisch wahr, da sie meist einen Fall, in dem Handeln notwendig ist, anzeigen.

Mitglieder der Bást-Gruppe scheuen davor zurück, einem Lebewesen Schmerz zuzufügen oder es in irgendeiner Art und Weise zu verletzen. Sie lehnen es völlig ab, an einem Kampf aktiv teilzunehmen. Falls ihre Fähigkeiten es zulassen, würden sie jedoch sicherlich versuchen, die Ursachen des Kampfes aufzuheben bzw. den Kampf auf eine Art zu unterbinden, die es den Kämpfern ermöglicht, andere Lösungen für ihr Problem zu suchen.

Übersicht

Grösse2000 km2
Einwohner9500 (Bást und Márt)
Hauptstadtkeine
GesellschaftsformKleingruppen
Glaubeunspezifisch
AnsprechpersonUlli Zillinger