Kymbria

Das Land liegt östlich des Drachenrückens, nördlich der Bhor ny Maé und etwas südlich vom Árdag. Das Klima ist gemäßigt und niederschlagsreich, das Land hügelig, teils bewaldet und mäßig dicht besiedelt. Es gibt zahlreiche Kleinstädte. Man betreibt Landwirtschaft und Handwerk, bei den Importen handelt es sich in der Hauptsache um Stoffe zur Herstellung von Gewändern und Wohntextilien, Rohstoffe, etwa für die Herstellung von technischen Glaswaren, wissenschaftlichen Präzisionsgeräten etc., und goldländische Druckwerke und Luxusgegenstände.

Geschichte

Vor 2 000 bis 1 500 Jahren kamen die ersten Siedler vom Osten her ins Land und fanden dort die elfische Hochkultur Cymbara vor, der sie sich bereitwillig unterordneten. Unterrichtet ebenso wie regiert von den Elfen entwickelten die Kymbrianer die Charakterzüge der Wissbegierde und der Liebe für die Wissenschaften im allgemeinen, für die sie heute bekannt sind, was im Laufe der Jahrhunderte zur Gründung der berühmten Universitäten oder Hohen Schulen Kymbrias und zur Herausbildung einer wissenschaftlichen Elite führte. Das war besonders nach der intellektuellen Emanzipation von den Elfen der Fall, die sich, nachdem sie zunächst sehr intensiv mit den Menschen in Interaktion getreten waren, im Laufe der Jahrhunderte immer mehr in ihre Enklave Hochcymbara zurückzogen und menschliche Statthalter zur Erledigung der Regierungs- und Administrationsgeschäfte einsetzten. Wissenschafts- und Kultursprache war damals Elfisch.

Nach der Eroberung durch Goldland, wodurch die elfische Oberschicht teils eliminiert, teils vertrieben, und Hochcymbara völlig verwüstet wurde, wurde der aus dem Hochelfischen sich entwickelnde Dialekt zur Umgangssprache der Bevölkerung, während der damalige Imperator das Hochgoldländische, das vor 450 Jahren noch Schriftsprache war, per Dekret zur Wissenschaftssprache der “Universität Goldlands”, wie man Kymbria bald nannte, machte.

Sympathische Magie

Das vor 650 Jahren von rechtschaffen forschenden Alchemikern gefundene Prinzip der Sympathie der Stoffe, aus dem sie die sympathische Magie entwickelten, erwies sich im Laufe der Geschichte als die kulturelle Großtat Kymbrias. Diese eigenwillige Form der Magie, die nur zu geringem Teil die magischen Kraftlinien, dafür aber die inhärenten Kräfte der Materie nützt, wird nur in Kymbria gelehrt. Die Hohe Schule der Sympathischen Magie, Alchemie und Astrologie in Combwitch - in stetem Widerstreit mit der Hohen Schule der Philosophie, Rhetorik und Politik in Oxfrog - ist in ganz Goldland bekannt und berühmt. Weiters gibt es eine Hohe Schule der Kartographie, des Schiffsbaus und der Navigation in Beetwen.

Noch vor fünfzig Jahren gehörte es in den Adelskreisen von Porta Auregia, der Hauptstadt Goldlands, und Umgebung zum guten Ton, in Kymbria studiert zu haben (egal, was), heute dagegen verlieren sich die einheimischen Bildungswilligen geradezu in den altmodischen, für viel größere Studentenzahlen konzipierten Räumlichkeiten und den riesigen, außerordentlich gut bestückten Bibliotheken, und die “Tugend der Gelehrtheit” ist wieder zu einem Teil des rein kymbrischen Nationalcharakters geworden.

Gesellschaft und Verwaltung

Wie seit 450 Jahren regiert auch heute der Rat der Dekane (Council of Deans) das Land (unter der Oberhoheit des Imperators, der der offizielle Herrscher von Kymbria ist), während die regionale autoritäre Macht und administrative Pflicht den Bürgermeistern (Mayor) zufällt.

Noch immer finden sich in den Familien Kymbrias einige Reste an elfischem Blut, was für ein Durchschnittsalter von 111 Jahren in den Familien mit universitärer Geschichte und von 97 Jahren im allgemeinen Bevölkerungsdurchschnitt sorgt. Seit der Annektion durch Goldland gelten die kymbrischen Elfen als ausgestorben oder verschollen.

In der kymbrischen Kultur sind Frauen und Männer gleichberechtigt (eine Errungenschaft der letzten hundert Jahre). Frauen behalten ihren Namen in der Ehe, die Namensgebung für die Kinder ist jedoch weiterhin traditionellerweise patrilinear. Jedes Familienoberhaupt, das etwas auf sich hält, betreibt seine eigene private Genealogie.

Zu den kymbrischen Besonderheiten zählt eine über dem Durchschnitt liegende Zahl von Zwillings- und Mehrlingsgeburten, wobei von letzteren aber selten mehr als zwei überleben. - Weiters bemerkenswert sind die Spitznamen (Middle Names), die jedem Kymbrianer im Alter von fünf Jahren - beim Schuleintritt - feierlich verliehen werden (nachdem sie vorher schon mindestens vier Jahre lang gebraucht wurden). Sie werden aus verkürzten Buchstabenfolgen des Vornamens gebildet (z.B. Hesper --> Espry). Bei vielen Kymbrianern kann man auch Lieblings-“Schimpf”wörter beobachten, die meist sehr gewählt und intellektuell sind und die Möglichkeit einräumen, auf kultivierte Weise zu fluchen (z.B. “exquisitely disgusting”).

Übersicht

Grösse26.000 km2
Einwohner12.500
Hauptstadtkeine
GesellschaftsformGildenrat (Städte) und Bürgermeister
VerwaltungGoldländische Provinz
Glaubeunspezifisch
AnsprechpersonUlli Zillinger