or vielen Äonen, als die Zeit selbst noch jung war, soll ein großer Drache das Meer überquert haben. Müde von seiner langen Reise, erblickte er weit unter sich eine Insel. Er ließ sich darauf nieder, um ein wenig zu verschnaufen. Die Zeit wurde älter und der Drache lag noch immer auf der Insel und träumte. So groß war er, daß sein Schwanz und sein Kopf im Wasser lagen. Auf dem Drachen begannen Bäume und Sträucher zu wachsen und bald konnte man ihn nicht mehr vom umgebenden Land unterscheiden.
So, erzählt es eine Legende der Zwerge, entstand der Drachenrücken.
Das Gebirge, das sich von den eisigen Fjorden Tundaras im Norden bis La Mer im Süden erstreckt, teilt Ariochia und trennt seine Bewohner wirksamer als eine gutbewachte Grenze. Übergänge gibt es nur wenige und gefahrlos ist davon kein einziger. Die beiden, die im Bereich von Whiskey Valley liegen, der Drachensattel und der Drachenpaß, gelten gemeinhin als die beste Möglichkeit, aber auch sie sind nur zwischen Spätfrühling und Herbstbeginn mit Fuhrwerken befahrbar. So ist es kein Wunder, daß goldländische Händler den mühsamen und teuren Umweg über Vendoc und La Mer in Kauf nehmen.
Die Witterung oder die Höhe der Berge ist es nicht alleine, was die Durchquerung zu einem Abenteuer mit unbekanntem Ausgang macht. Die schwer zugänglichen Täler sind oft das Rückzugsgebiet alter Rassen und anderer seltsamer Wesen. Nach den Magier- und den Elfenkriegen haben sich mindestens fünf Elfenstämme hierher zurückgezogen.
Die Zwerge, denen man eine überraschende Unempfindlichkeit gegen Magie nachsagt, haben ihre Stollen tief in die Flanken der Berge getrieben, besonders im Süden von Whiskey Valley.
Uga-Barbaren und Riesen, beides nicht sehr angenehme Tischnachbarn, kann man ebenso in den Höhlen und Hochtälern des Gebirgszuges finden wie Trolle. Bekannt und gefürchtet sind die im hohen Norden lebenden Eistrolle, die vor allem den Bewohnern Tundaras und Nordlands das Leben verkürzen.
Im Süden leben Orks, die das südwestliche Küsten- und Waldgebiet für das ihre halten. Im dauernden Kampf mit Sturmlands Rittern betrachten sie jeden umherreisenden Menschen als Gefahr. Überhaupt finden sich nur wenige menschliche Behausungen in den Bergen. Einzig dden Rittern des Scheibenkreuzorden scheint es hier so gut zu gefallen, daß sie ihre Ordensburg "Drachenhort" östlich von Whiskey Valley, genau zwischen den beiden bekannten Übergänge errichtet haben.
Der Drachenrücken ist nicht nur für Menschen eine physische Barriere. Auch als Wetterscheide leistet er ganze Arbeit. Die feuchten Luftschichten, denen Sturmland sein grünes Gesicht verdankt, regnen an den Westhängen der Vorgebirge ab und je weiter man ins Zentrum des Drachenrückens vordringt, desto trockener und lebensfeindlicher werden die Landschaften. Leben ist nur noch dort möglich, wo Wasser aus weiter Ferne durch Felsspalten dringt und sich in Hochgebirgsseen sammelt. Dauernde Winde trocknen Mensch und Tier aus. Erst wieder in den östlichen Vorgebirgen in Kymbria und Estrán kommt es zu nennenswertem Niederschlag.
Übersicht | |
Grösse | 20000 km2 |
Einwohner | unbekannt |
Gesellschaftsform | Kleingruppen und Stämme |
Ansprechperson | Peter Zillinger |